27.11.2014

Hoher Wellengang im Hallenbad Süd

Normalerweise fahren Drachenboote auf der Ruhr und anderen Gewässern. Am Samstag wurden die mächtigen Renngefährte zum zweiten Mal passgenau durch den Hintereingang des Hallenbades Süd gehievt und ins Becken eingelassen: 20 Mannschaften kamen zur zweiten Ausgabe des Mülheimer Drachenboot-Indoor-Cups der Sparkasse der DJK Ruhrwacht und lieferten sich packende Duelle um den prächtigen Wanderpokal. Über 200 Sportler sorgten für eine fantastische Stimmung.

Im Gegensatz zum Rennen im Freien geht es im 25-Meter-Becken nicht um die schnellste Zeit, dafür wird eine Art Tauziehen ausgetragen. Zwei Teams treten gegeneinander an. Die Boote sind über eine Umlenkrolle mit einem Seil miteinander verbunden. Das Team gewinnt, das einen Meter Vorsprung erpaddelt oder nach 45 Sekunden die Nase vorn hat.

Mitmachen konnte jede Mannschaft, egal ob sie regelmäßig das Fahren trainiert oder nur zum Spaß zum Paddel greift. Damit jedes Team möglichst viele Duelle austragen konnte, qualifizierten sich aus jeder Fünfer-Gruppe die ersten Vier fürs Achtelfinale. „Dann haben auch die Fun-Teams eine Chance auf die nächste Runde“, sagt Jürgen Teschke, Organisator von der DJK.

Letztlich setzten sich aber doch die Crews mit großer Erfahrung durch. Nicht nur in technischen Belangen und der Ausstattung waren sie den unregelmäßigen Wassersportlern überlegen, auch in Sachen Ausdauer sind die „Profis“ im Vorteil. Die ist entscheidend. „Jedes Rennen ist wie ein Sprint auf dem Fluss oder der Regattabahn“, sagt Teschke. „Das zehrt enorm an den Kräften.“ Hinzu kommt die hohe technische Anforderung: Schon der kleine Fehler eines Einzelnen kann das gesamte Team aus dem Rhythmus bringen.

Während Lokalmatador Roter Drache vom MKV im Vorjahr die meiste Power hatte, musste er sich bei der zweiten Ausgabe im Finale knapp geschlagen geben – der Wanderpokal ging an das Team Wambo aus Oberhausen. Ein packendes Duell: Nach 30 Sekunden hatte es noch so ausgesehen, als könnten die Mülheimer ihren Titel verteidigen, doch mit einem rasanten Schlussspurt sicherten sich die Oberhausener in letzter Sekunde den Sieg. Das kleine Finale gewannen die „Wasserspalter“ aus Oberhausen gegen das Bike-Team Hardacker aus Duisburg.

Die Veranstaltung im Südbad gehört zu den wenigen Indoor-Drachenboot-Wettbewerben in Deutschland – noch. Auch in anderen Städten in der Umgebung wird laut die Austragung eines solchen Events nachgedacht. Bis das soweit ist, lockt die DJK weiterhin Drachenboot-Anhänger exklusiv auch im Herbst ins Ruhrgebiet. So das Team Ostfriesland, das sich im Viertelfinale dem Roten Drachen geschlagen geben musste. „Wir hatten rund 50 Anfragen für den Wettkampf“, sagt Teschke. Letztlich wurden 20 Teams eingeladen, vier mehr als bei der Premiere im Vorjahr. Weiter wachsen soll die Veranstaltung aber nicht, einen zweiten Wettkampftag kann sich Teschke nicht vorstellen. „Es soll ja auch weiterhin etwas Besonderes sein, hier in Mülheim starten zu dürfen.“

Quelle: www.derwesten.de